KV Würzburg - Stadt

Im Bild von links: Landesvorsitzender Eike Hallitzky und die Kandidat*innen Gregor Münch, Maria Gößmann, Kerstin Celina, Patrick Friedl, Birgid Röder und Yatin Shah

Schweinfurt, 5. Februar 2018

Unterfränkische GRÜNE: Mit Mischung aus Erfahrenen und Jungen in die Landtagswahl

Vorgestern haben die GRÜNEN in Schweinfurt die Reihenfolge ihrer Kandidat*innen auf der Unterfranken-Liste für die Landtagswahl in geheimer Wahl bestimmt. Geleitet wurde die Versammlung vom Landesvorsitzenden Eike Hallitzky. Er stimmte die Kandidat*innen und Delegierten bereits auf den Wahlkampf ein: „Die Zeiten absoluter Mehrheiten sind auch in Bayern vorbei. Wir Grüne wollen nach der Landtagswahl Bayern mit gestalten mit einer Politik, die unsere natürlichen Lebensgrundlagen erhält, statt sie zu zerstören, und die unser soziales Miteinander stärkt, statt es zu spalten.“

Angeführt wird die Liste von Kerstin Celina. Sie ist bereits als Abgeordnete im Bayerischen Landtag und dort für Sozial-, Jugend- und Arbeitsmarkt zuständig. Der langjährige Würzburger Stadtrat und Bezirksvorsitzende der GRÜNEN Patrick Friedl wurde auf Platz 2 der Liste gewählt. Celina und Friedl haben somit sehr gute Chancen im Herbst gemeinsam in den Landtag einzuziehen.

Für die Landtagsabgeordnete Celina steht die sozialpolitische Wende im Vordergrund. „Alleinerziehende und ihre Kinder sind überdurchschnittlich häufig arm und haben schlechte Perspektiven, aus dem Kreis von hohen Ausgaben und geringen Einnahmen herauszukommen. Sie schultern die ganze Last für ihre Familie alleine, die Paare auf zwei Schultern verteilen können“, so Celina in ihrer Bewerbungsrede. Steigende Mieten und Wohnungsnot träfen Alleinerziehende aber auch kinderreiche Familien besonders hart, so Celina, und mahnt hier mehr sozialen Wohnungsbau und Unterstützung durch den Bayerischen Staat an.

Kerstin Celina (Stimmkreiskandidatin Würzburg Land):„ Wir brauchen mehr Unterstützung für Frauenhäuser und Beratungsangebote. Frauen, die mit ihren Kindern vor ihren Männern fliehen müssen, haben große Probleme, neu anzufangen.“

Kerstin Celina wurde ohne Gegenkandidatin von der Versammlung mit gut 90 Prozent auf Platz 1 der Grünen Liste gewählt.

Patrick Friedl ist bekannt durch sein unterfrankenweites Engagement für Klimaschutz. „Beim Klimaschutz brauchen wir Radikalität. Die Klimakrise ist die größte Bedrohung unseres Planeten“, zitierte Friedl die frisch gewählte Bundesvorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock. Der 47jährige Ehe-, Familien- und Lebensberater wies in seiner Rede auf die vielen Klimaschutz-Projekte hin: Stromspeicher und Power-To-Gas-Anlagen wie in Haßfurt, Nahwärmenetze wie in Miltenberg, Photovoltaik- und Windkraftanlagen überall in Unterfranken. Damit es beim Ausbau der Windkraft weitergehen könne, forderte Friedl: „Das 10 H-Gesetz muss wieder weg.“ Und bei 5,5 Milliarden Rücklagen im Bayerischen Haushalt sei genug Geld vorhanden, um gute Förderprogramme für mehr Klimaschutz zu machen, so Patrick Friedl (Stimmkreiskandidat Würzburg Stadt).

Der Nationalpark Steigerwald liegt Friedl, Mitarbeiter von MdB Dieter Janecek, besonders am Herzen: „Es gibt längst eine Mehrheit für den Nationalpark Steigerwald und wir werden den Nationalpark ganz oben auf die Naturschutz-Agenda im Landtag setzen.“ Auch die Mobilitätswende ist Friedl wichtig: „Das Ziel heißt Null-Emission - keine Klimagase mehr in die Luft blasen.“ Dafür müssten Elektrobusse stärker gefördert, Radwegenetze ausgebaut, Takte im Nahverkehr verdichtet, neue Straßenbahnen gebaut, Bahnstrecken elektrifiziert (z. B. von Miltenberg nach Aschaffenburg) und Bahnstrecken reaktiviert werden (z.B. die Steigerwaldbahn über Gerolzhofen und die Bachgaubahn nach Großostheim). „Die Bahn muss auch in der Fläche Zukunft haben“, so Friedl.

Bei einem Gegenkandidaten wurde Patrick Friedl mit 74,5 Prozent auf Platz 2 gewählt.

Auf Platz 3 wählten die unterfränkischen Delegierten die Gerolzhöfer Stadträtin, Kreisrätin und Fraktionsvorsitzende im Kreistag Schweinfurt Birgid Röder (Listenkandidatin für Kitzingen und Schweinfurt). „Wir brauchen eine bessere finanzielle Unterstützung für Frauenhäuser, mehr Präventionsarbeit und Unterstützung von Integration- und Inklusionsprojekte“, so Röder. „Die Integrationsarbeit darf nicht auf dem Rücken der Ehrenamtlichen ausgetragen werden, viele Helfer und Helferinnen sind an den Grenzen ihrer Belastbarkeit und benötigen hauptamtliche Unterstützung, um die vielfältigen Aufgaben der Flüchtlingsarbeit weiterhin leisten zu können.“ Den Demographischen Wandel gestalten, alternative Möglichkeiten des gemeinsamen Wohnens schaffen und eine Aufwertung der Pflegeberufe sind Themenfelder für die sich die heilpädagogische Förderlehrerin einsetzen will. Birgid Röder: „Als Kommunalpolitikerin ist mir die Stärkung der Kommunen mit ihren zentralen Aufgaben für ihr jeweiliges Umland ein wichtiges Ziel. So engagiere ich mich für den Erhalt kommunaler Bibliotheken und Schwimmbäder, einer flächendeckenden medizinischen Versorgung auch auf dem Land sowie für die Stärkung kleiner Kliniken.“

Auf die Plätze 4 und 5 wurden die „Spitzenkandidat*innen der GRÜNEN Jugend in Unterfranken“ gewählt: Gregor Münch (26), studierter Grundschullehrer und Stimmkreiskandidat für Main-Spessart, und Maria Gößmann (18), Schülerin aus Würzburg. Gregor Münch: „Wir streiten für die Zukunft des ländlichen Raums. Konkret treten wir für einen zeit- und flächendeckenden ÖPNV und eine zukunftsfähige Digitalisierung ein.“ Maria Gößmann: „Mit Hilfe der Schule können wir es schaffen, dass Kinder lernen, was es bedeutet, in einer vielfältigen Gesellschaft aufzuwachsen. Vielfalt bedeutet für mich, dass kein Mensch aufgrund von Hautfarbe diskriminiert wird."

Auf Platz 6 setzte sich Yatin Shah für den Stimmkreis Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld durch. Der 39-jährige Arzt, der unter anderem an der Berliner Charité forscht, sieht als ein Schwerpunktthema die Gesundheitspolitik: „Ich möchte mich für eine dauerhafte Verbesserung der Akut- und Notfallmedizin, eine sinnvolle Bedarfsplanung für Fachärzte sowie die Geburtshilfe im ländlichen Raum einsetzen.“

Auf die weiteren Plätze kamen:

Platz 7: Anja Baier (Main-Spessart)

Platz 8: Stefan Wagener (Stimmkreis Aschaffenburg West)

Platz 9: Marion Becker (Miltenberg)

Platz 10: Volker Goll (Stimmkreis Aschaffenburg Ost)

Platz 11: Karina Tippe (Aschaffenburg Stadt)

Platz 12: Paul Knoblach (Stimmkreis Schweinfurt)

Platz 13: Oliver Eckhardt (Rhön-Grabfeld)

Platz 14: Joachim Schneider (Stimmkreis Miltenberg)

Platz 15: Tatjana Bergmann (Aschaffenburg Land)

Platz 16: Hans Plate (Stimmkreis Kitzingen)

Platz 17: Petra Winter (Bad Kissingen/Rhön-Grabfeld)

Platz 18: Marc Selariu (Würzburg Stadt/Land)

Platz 19: Birgit Reder-Zirkelbach (Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld)

[Bei den Direktkandidat*innen auf der Liste sind die Stimmkreise angegeben, ansonsten die nominierenden Kreisverbände.]

Zum Schluss der Versammlung lobte Landesvorsitzender Hallitzky die „Mischung aus Erfahrenen und Jungen“ auf der Liste: „Die unterfränkischen Persönlichkeiten, mit denen wir einen erfolgreichen Wahlkampf gestalten wollen, stehen für eine optimistische und der Zukunft zugewandte Politik für Unterfranken und für ganz Bayern. Sie sind ein starkes Angebot an alle Unterfranken. Ich freue mich auf den gemeinsamen Wahlkampf.“

 

Im Bild von links: Landesvorsitzender Eike Hallitzky und die Kandidat*innen Gregor Münch, Maria Gößmann, Kerstin Celina, Patrick Friedl, Birgid Röder und Yatin Shah


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