KV Würzburg - Stadt

Harald Ebner (MdB) sprach zum Volksbegehren „Artenvielfalt“

Harald Ebner (MdB) sprach zum Volksbegehren „Artenvielfalt“

Beim Schutz der Artenvielfalt in unserem Land geht es unmittelbar um den Erhalt unserer eigenen Lebensgrundlagen. Diese Erkenntnis zog sich wie ein roter Faden durch den Vortrag von Harald Ebner. Auf Einladung der Würzburger Grünen sprach der Bundestagsabgeordnete aus Schwäbisch Hall am Dienstagabend in der Cafeteria des Siebold Gymnasiums vor etwa 50 interessierten Gästen zur Frage „Wer rettet die Bienen?“

Der Landschaftsökologe und Diplom-Agraringenieur Harald Ebner ist Obmann der Grünen Bundestagsfraktion im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.

Ökologische Systeme sind äußerst komplex und können Veränderungen mit erstaunlicher Zähigkeit ertragen. Doch wo die jeweilige Belastungsgrenze ist, können auch Ökologen nur bedingt vorhersagen. Das Artensterben ist allerdings alarmierend und verschiedene lokale Zählungen haben gezeigt, dass in den letzten 30 Jahren die Insektendichte um 75% abgenommen hat. „Ökologie ist schwieriger, als zum Mars zu fliegen“, meint Ebner angesichts der Vielfalt gegenseitig vernetzter Wechselbeziehungen. Drastische Veränderungen sind aber deutlich zu erkennen „Wenn Wespen nach einem heißen, trockenen Sommer mit einer Fülle von Obst aller Art nicht zur Plage werden, dann stimmt etwas nicht!“

Es gibt viele Ursachen für das Insektensterben und den bedrohlichen Rückgang vieler heimischer Vogel- und Säugetierarten. Früher lagen die Winterverluste bei Bienen im Bereich von 10% inzwischen sterben durchaus 30-50% einer Population. Der Grund liegt u.a. in der Mangelernährung.

Viele landwirtschaftliche Flächen leiden unter zu starker Düngung, übermäßigem Einsatz von Pestiziden und Herbiziden im Ackerbau. Wiesen werden zu früh und zu häufig gemäht. Ausgeräumte Flächen und nicht zuletzt Lichtverschmutzung begünstigen das Artensterben.

Harald Ebner fordert daher einen Strukturwandel in der Agrarförderung. Er schlägt vor, die rein flächenbezogene Förderung zu ersetzen und künftig kleinere ökologisch wirtschaftende Betriebe zu unterstützen.

An den umfassenden Vortrag, der auch ausführlich die Wirkungsweise von Pestiziden wie Neonikotinoiden darstellte, schloss sich eine Fragerunde an, in der auch betroffene Imker und ein Landwirt in der Umstellungsphase von ihren Erfahrungen berichteten.

Zum Schluss fragte die Moderatorin Christa Grötsch, die Kreisvorsitzende der Grünen in Würzburg, nochmals „Wer rettet die Bienen?“ Worauf die ganz klare Antwort des Bundestagsabgeordneten lautete „WIR! Nutzen wir die Gelegenheit und gehen wir jetzt in die Rathäuser und unterschreiben für das Volksbegehren. Damit ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung getan.“


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