KV Würzburg - Stadt

Neues Veranstaltungsformat der Grünen in Würzburg - Politische und gesellschaftliche Themen aus weiblicher Perspektive sehen - Auftaktthema Mobilität

Vier weibliche Gäste und dazu nur weibliche Teilnehmerinnen: Genau so hatte sich der Kreisverband Würzburg-Stadt der Grünen sein neues Veranstaltungsformat vorgestellt. In “Nur mit uns” sollen ausschließlich Frauen mit Frauen politische und gesellschaftliche Themen diskutieren. Ziel der Reihe ist es, die Perspektive von Frauen mehr in den Fokus zu rücken. Den Auftakt machte vergangene Woche nun das erste Online-Podium zum Thema Mobilität.

Zu Gast waren Lore Koerber-Becker (Vorsitzende VCD Mainfranken-Rhön), Karolin Zientarski (Sprecherin Bündnis Verkehrswende jetzt), Heike Göppinger (Mobilitätsplanung, Stadtwerke München) und Victoria Broßart (Grüne Bundestagsdirektkandidatin Rosenheim). Moderiert wurde die Veranstaltung von Stadträtin Dr. Sandra Vorlova und Molina Klingler, Co-Vorsitzende des Vorstands der Grünen in Würzburg.

In Impulsvorträgen machten die Expertinnen deutlich, dass die Verkehrswende essentiell für die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens ist und dass Bedürfnisse von Frauen bei diesem Thema stärker berücksichtigt werden müssen. “Mobilität wird von Männern geplant, dabei haben Frauen oft andere Wege”, erläuterte beispielsweise Lore Koerber-Becker. Grund dafür sei die oft ungleiche Verteilung von Care- und Erwerbsarbeit. Ein weiteres Beispiel sei ein unterschiedliches Sicherheitsgefühl von Frauen und Männern: “Ich warte nachts nicht gern allein an einer Haltestelle.” Beleuchtete Bushaltestellen seien für Frauen daher oft wichtiger als für Männer.

Dass eine Verkehrswende letztlich aber der gesamten Stadtbevölkerung zugute kommt, machte Karolin Zientarski, Gründerin des Radlogistikunternehmens Radboten und Sprecherin des Bündnisses Verkehrswende jetzt deutlich: “Lieferverkehr macht in Städten den größten Teil des Gesamtverkehrs aus”, erklärte sie. Dies führe zum einen zu zugeparkten Schutzstreifen, aber zum anderen auch zu Lärm und Umweltbelastung. “Hier braucht es umweltfreundliche Alternativen.”

Für all diese Vorhaben sei eine gute Öffentlichkeitsarbeit nötig, betonte Heike Göppinger, die sich bei den Stadtwerken München um die Mobilitätsplanung kümmert. “Die Verkehrswende ist wichtig, dazu braucht es neben dem Ausbau des klassischen ÖPNVs viele unterschiedliche Maßnahmen, um die Menschen mitzunehmen und zu überzeugen”, erläuterte sie. Als Beispiel nannte sie gute und leicht zugängliche Mobilitätsangebote, um das eigene Mobilitätsverhalten hin zu mehr Nachhaltigkeit zu verändern. 

Ein weiterer Vorschlag kam von Victoria Broßart, Grüne Direktkandidatin für den Wahlkreis Rosenheim für die anstehende Bundestagswahl: “Wir müssen weg von der Straßenverkehrsordnung als Autoverkehrsordnung und hin zu einer Mobilitätsverordnung, in der alle Teilnehmer*innen gleichberechtigt sind.”

In der anschließenden Diskussion konnten die Teilnehmerinnen der Online-Konferenz eigene Erfahrungen und Vorschläge einbringen. So wurde der Blick unter anderem auch auf fehlende Sicherheit für Frauen im Straßenverkehr gelenkt. Dies konnte Victoria Broßart bestätigen: “Bei einem Autounfall sind Männer sicherer.” Autos seien für Männer entworfen, Crashtests würden oft nur mit männlichen Dummies simuliert.

Mit dem Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe waren die Veranstalterinnen zufrieden. “Es war eine sehr angenehme Runde mit spannenden Einblicken”, fasste Molina Klingler zusammen. Die Fortsetzung der Reihe “Nur mit uns” findet am 1. Juli statt. Das Thema: Klima und Energie. Beginn ist um 20 Uhr. Anmeldung über: www.gruene-wuerzburg.de.

Weitere Informationen zum Thema Frauen und Mobilität gibt es außerdem in der Januarausgabe der Verbandszeitschrift des VCD Mainfranken-Rhön. Der entsprechende Artikel kann über das Grüne Büro bezogen werden (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).


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