PRESSEMITTEILUNG, Würzburg, 30.Mai 2017
Würzburg ist Spitzenreiter in Sachen Parkraum. 19 Tiefgaragen, Parkhäuser und Parkplätze in der Altstadt, das sind ca. 9.000 bewirtschaftete Stellplätze.
Würzburg ist auch bayerischer Spitzenreiter in Sachen Feinstaub. Der Kardinal-Faulhaber-Platz liegt an der „Giftrinne“ von Würzburg, Rennweg, Theaterstraße, Textorstraße und Bahnhofstraße.
Und die Stadt Würzburg ist Spitzenreiter im Erstellen von Studien, Untersuchungen und Konzepten.
Die Ergebnisse aber werden, wenn sie nicht ins Konzept passen, von einer Stadtratsmehrheit einfach beharrlich ignoriert.
Das Parkraumtarifkonzept von 2013 belegt die Spitzenposition in Sachen Parkraum zu vergleichbaren Städten. Die wegfallenden 70 Stellplätze am Kardinal-Faulhaber-Platz sind weniger als 1% von 9.000 Stellplätzen in der Altstadt.
Die Feinstaubuntersuchung von 2014 belegt die sehr starke Belastung um den Kardinal-Faulhabe-Platz („Giftrinne“ von Würzburg).
Die Stadt will unbedingt eine weitere Tiefgarage im Zentrum, am Kardinal-Faulhaber-Platz.
Tiefgaragen erzeugen Verkehr. Und Verkehr erzeugt Schadstoffe auf Kosten der Gesundheit von 18.000 Bewohnern der Altstadt in der Kessellage Würzburgs. Schadstoffe unterscheiden allerdings nicht nach Herkunft des Menschen der sie einatmet. Sie betreffen Bewohner und Besucher der Altstadt gleichermaßen.
Deshalb geht es um eine Neuorientierung in der Stadtentwicklung. Für uns steht heute der Mensch und seine Gesundheit im Zentrum stadtplanerischer Entscheidungen. Das Auto kann nicht mehr das Maß aller Dinge in der Stadt sein.
Der Bürgerentscheid 2 „Grüner Platz am Theater“ zeigt dies konsequent auf.
Der Bürgerentscheid 1 ist aber nicht nur eine Entscheidung wider besseres Wissen, er ist auch eine Mogelpackung und der Versuch Verwirrung zu stiften.
Das Versprechen, die Bebauung auf eine Nutzungsfläche von 1.100 qm zu reduzieren ist pure Taktik. Die drastische Erhöhung der Zahl der Bäume ist auch pure Taktik denn zu beiden Punkten gibt es keine Beschlüsse im Stadtrat. Zudem sind die Bäume vor dem Theater nach den jetzigen Planungen dem Untergang geweiht. Trotzdem werden sie hier mitgezählt
Die Beschlusslage der Stadtratsmehrheit sieht vielmehr eine umfangreiche Nutzfläche von 3.500 – 6.000 qm vor und ein paar Bäume (je nach Version sind dies 6-9).
Man nennt so etwas eine Mogelpackung und Etikettenschwindel!
Der Bürgerentscheid 2 des Aktionsbündnisses „Grüner Platz am Theater“ ist demgegenüber klar und eindeutig. Er steht für eine moderne, realitätsgerechte und ökologische Ausrichtung.
Ein grüner Park, eine mit Großbäumen bestandene Oase im Herzen der Stadt ist das was Würzburg braucht. Keine völlig überflüssige Tiefgarage über der sicher nicht das notwendige Volumen an Grün entstehen kann, von der Bewässerungsabhängigkeit ganz zu schweigen.
Würzburg, 30.05.2017
Jörg Töppner, Christa Grötsch, Dagmar Dewald