BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN / PROGRAMM ZUR KOMMUNALWAHL 2020 / STADTENTWICKLUNG 31 Klimafreundlich Da der Klimawandel mit seinen gravierenden Folgen auch vor Würzburg nicht Halt macht, müssen wir ihn in allen Bereichen der Stadtpolitik mitdenken, und somit auch in der Wohnungspolitik. Der Klimaschutz muss sowohl bei der Gestaltung gesamter Stadtviertel oder Quartiere, als auch in Bezug auf Gebäude an sich vorangebracht werden. Viele Gebäude in Würzburg sind nach wie vor schlecht gedämmt, haben veraltete Heizsysteme und schöpfen ihre Potentiale bei der Solarenergie nicht aus. Neben einer Kampagne, die Wohnungseigentümer*innen über bestehende Förderprogramme für die energetische Sanierung ihrer Gebäude informiert, wünschen wir uns, dass die Stadtbau Würzburg GmbH eine Vorreiterrolle bei der energetischen Sanierung von Altbauten einnimmt. Bei der Aufstellung von Bebauungsplänen ist der Klimaschutz angemessen zu berücksichtigen. Bei privaten Investor*innen dürfen die Renditeerwartungen von Wohnprojekten nicht zu Lasten ökologischer Standards gehen. Wir befolgen den GRÜNEN Grundsatz „Innen- vor Außenentwicklung“. Chancen, noch neues Bauland im größeren Stil zu erschließen, sehen wir insbesondere auf dem Areal der ehemaligen Faulenbergkaserne an der Nürnberger Straße. Arrondierungen bestehender Stadtteile können wir uns vorstellen. Darüber hinaus lässt sich weiterer Wohnraum im Stadtgebiet durch Nachverdichtung in bestehenden Stadtvierteln, durch Aktivierung von Leerständen, und durch Geschossaufstockungen - auch für innerstädtische Gewerbeimmobilien - schaffen. Stellplatzforderungen dürfen der Nachverdichtung nicht im Wege stehen. Im Hinblick auf den Klimawandel müssen dabei immer die Grünbilanz der Stadt und der Einfluss sowohl auf Frischluftschneisen als auch auf Kaltluftentstehungsgebiete zentrale Punkte bei der Bewertung von Bauvorhaben sein, neben den Interessen der Nachbar*innen und dem Einfluss auf das Stadtbild. Sozial und multifunktional Um einer sozialen Spaltung der Stadtgesellschaft durch eine schleichende Entwicklung zu einkommensstarken und einkommensschwachen Vierteln entgegenzuwirken, wollen wir eine soziale, kulturelle und altersspezifische Durchmischung von Wohnen und Leben in Würzburg, und damit den sozialen Frieden und Verständnis füreinander fördern. Beim Neubau von Wohnungen müssen neben Singles, Paaren mit und ohne Kindern, Ein-Eltern-Familien und Senior*innen auch unterschiedliche Arten von Wohngemeinschaften berücksichtigt werden. Dazu gehören Wohnprojekte für Senior*innen und Ein-Eltern-Familien, neben barrierefreiem und auch generationenübergreifendem Wohnen. Auch hier sehen wir die Stadtbau Würzburg GmbH in der Pflicht, bei ihren Wohnraumplanungen die beschriebenen
RkJQdWJsaXNoZXIy NDczMTQ=