„Wir brauchen ein Europa ohne Wenn und Aber“. Dies ist das Credo von Claudia Roth, mit dem sie die Gäste der Sonntagsmatinee zum Auftakt des Europawahlkampfs der Grünen in Würzburg Stadt und Land im Tanzspeicher konfrontierte. Die Bundestagsvizepräsidentin, die 10 Jahre lang Mitglied des europäischen Parlaments war, hielt ein leidenschaftliches Plädoyer für Demokratie, Frieden und Menschenrechte, die so Roth, nur in einem vereinten und starken Europa zu sichern sind.
Diese EU-Wahl werde wegweisender sein als alle bisherigen, da es um die Fortsetzung einer „freiheitlichen, menschenrechtskonformen Demokratie überhaupt geht.“
Gegen demokratiefeindliche, rassistische Kräfte wie Orban in Ungarn und Salvini in Italien, die Flüchtlinge zu Hunderten im Meer ertrinken ließen, brauche es den lauten Widerspruch durch Glaubwürdigkeit, Zugewandtheit und Empathie gegenüber Flüchtlingen, der vom europäischen Parlament kommen muss.
Der „Brexit-Wahnsinn“ dürfe in Europa nicht Fuß fassen. Europa habe uns über 70 Jahre Frieden, wirtschaftlichen Erfolg und Freizügigkeit gesichert. Für Jugendliche sei die EU Heimat geworden.
Besonders für den Kampf gegen die Klimakrise, die grundlegende Menschenrechte bedrohe, brauche es Europa. Roth fordert leidenschaftlich auf, sich in „aktiver Unzufriedenheit“ für die Werte unserer Verfassung zu engagieren und wählen zu gehen. „Es kann unglaublich schief gehen, wenn du deine Stimme nicht abgibst.“
Zu Beginn der Veranstaltung hatte Martin Heilig, der designierte OB-Kandidat der Grünen in Würzburg seine Ziele für die Stadt definiert. "Diese wundervolle Stadt hat ein viel größeres Potential als es momentan deutlich wird." Heilig setzt dabei auf einen konsequenten Klimaschutz und ein modernes Mobilitätskonzept für die Stadt, das auch den Landkreis mit einbezieht. Außerdem will er sich für junge Menschen stark machen "damit deren Interessen in der Stadtpolitik endlich ausreichend vertreten werden."
Marc Selariu unterstrich mit den nachdenklichen, poetischen Texten seiner Songs den Wunsch nach Engagement und Mitgefühl.